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Warum 80 % Füllung?

Flüssiggas bleibt schon bei geringem Druck in Umgebungstemperatur flüssig. Der Druck in einer Gasflasche steigt mit steigenden Temperaturen, dabei dehnt sich Flüssiggas allerdings mehr aus als beispielsweise Wasser. Deshalb werden Gasflaschen auch für höhere Drücke ausgelegt, als im normalen Betrieb jemals vorkommen. Eine Besonderheit bei Flüssiggas ist, dass der Druck im rein flüssigen Zustand rapide steigt, nämlich 7 bar je 1° C bei 100% gefüllter Flasche.

 

Aus diesem Grund ist wichtig, dass in der Gasflasche keine reine Flüssigphase herrscht, sondern stets ein Dehnvolumen vorhanden ist. Deshalb dürfen Gasflaschen nicht zu 100 % gefüllt werden, sondern lediglich mit 80 %. Dies belässt 20 % des Flaschenvolumens als Dehnvolumen in der Flasche, was in unseren Temperaturgefilden völlig ausreichend ist. Steigt die Temperatur in der Gasflasche, dehnt sich die flüssige Phase aus und der Druck steigt um gut 0,2 bar je 1° C. Dieser Wert gilt für Propan, bei Butan steigt der Druck langsamer an. Wird eine Gasflasche bei 15° C mit 80 % Propan gefüllt, herrscht in der Flasche ein Druck von ca. 7 bar. Steigt die Umgebungstemperatur der Gasflasche, füllt die flüssige Phase erst bei etwa 70° C das komplette Volumen der Gasflasche aus, es herrschen etwa 25 bar Druck in der Gasflasche. Bei weiterer Temperaturerhöhung steigt der Druck nun um 7 bar je 1° C an, schnell ist ein kritischer Druck erreicht. Allerdings kommen derartige Temperaturen (fast) an keinem Ort dieser Welt vor.

 

Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme wird mit Sicherheitsventilen (PRV = Pressure Relief Valve) gearbeitet, die bei Erreichen eines bestimmten Druckes Flüssiggas aus der Flasche entweichen lassen und bei Erreichen eines geringeren Druckes die Flasche wieder schließen. Aus diesem Grund ist das Arbeiten mit Flüssiggas in Kombination mit einer Gastankflasche eine sehr sichere Sache.

 

Anders, wenn die Flasche zu 100 % gefüllt wird und kein Sicherheitsventil vorhanden ist. Das könnte geschehen, wenn beispielsweise eine Gasflasche ohne Füllstop-Mechanismus, also eine normale Tauschflasche, unvorsichtigerweise bis zum Rand gefüllt wird. Auch hier gilt die Regel, dass der Druck um 7 bar je 1° C ansteigt, nur diesmal gibt es kein Dehnvolumen, sondern die Druckerhöhung wirkt unmittelbar auf die Gasflasche. Schon bei Temperaturerhöhungen von lediglich 10° C könnte es zu einem Bersten der Gasflasche kommen. Es würde flüssiges Gas freigesetzt, das verdampft und dazu erhebliche Mengen von Energie benötigt, was zu einer schlagartigen Abkühlung der Umgebung (Erfrierungen), oder aber in Anwesenheit einer ausreichend starken Feuerquelle zur Zündung des Gases und damit zu einer Explosion führen würde.

 

Um derartige Unfälle zu vermeiden, ist die Füllung von normalen Gasflaschen an Tankstellen verboten. Füllen Sie deshalb niemals eine normale Gasflasche an einer AUTOGAS Tankstelle, nur Tankflaschen mit Füllstopautomatik gewährleisten die erforderliche Sicherheit! Bitte beachten sie weitere Informationen unter 1999/36/EG und R67-01.